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Wann ist eine Intensivwoche hilfreich?

Welches Coachingformat bringt uns weiter und macht uns nicht arm

Ehrlich: Viel hilft viel. Bedeutet: Es gibt so viel über Hunde zu lernen, zu erfahren, zu verstehen und so viele Möglichkeiten, sich mit deinem Hund zu beschäftigen, aktiv und passiv, dass es garantiert nie langweilig wird. 

Selbst, wenn du dich wochenlang drei mal täglich begleiten lassen würdest, gäbe es immer noch Neues. Das ist ja auch das Schöne und macht sicher auch für viele meiner Kolleg:innen den Reiz an diesem Beruf aus: Es gibt immer was zu lernen, es wird nie langweilig, neue Studien und damit neue Erkenntnisse und dazu noch, dass jeder Hund und jeder dazugehörige Mensch total individuell sind.

Warum Hundetraining dann oft nur 1 x pro Woche oder sogar seltener stattfindet? Kohle & Zeit. Denn ansonsten gilt: Viel lernen und viel üben, hilft auch einfach viel.

Aber mal im Ernst. Es gibt schon noch mehr Unterschiede.

 

Trotzdem ist mir das ganz wichtig eben auch mal deutlich zu sagen. Vor allem, weil es auch eine der häufigsten Fragen in der Erstberatung ist: "Was meinst du, wieviel Training brauchen wir/wie oft sollten wir uns treffen/ wie häufig?". 

Bis es "zu viel Coaching" gibt, dauert es schon eine ganze Weile. Wenn du es dir leisten kannst und die Zeit dafür hast, sind mehr Coachingeinheiten immer besser, als wenige außer...


Klassisches Coaching

Darunter versteht man meist, dass eine Trainingseinheit pro Woche stattfindet oder sogar im 14 Tage-Rhythmus trainiert wird. Das hat den großen Vorteil, dass die Kosten und der organisatorische Aufwand (Terminfindung, etwaiger Treffpunkt) gering sind. 

Intensivcoachings oder Intensivwochen

Meist trainierst du hier für einen bestimmten Zeitraum täglich und teilweise sogar mehrmals täglich. Dadurch musst du dir wirklich viel Zeit nehmen und meist sind die Kosten pro Einheit wesentlich günstiger als im klassichen Coaching, dafür wird meist ein Paket gebucht, was dann natürlich meist eine höhere Summe in einem sehr kurzen Zeitraum bedeutet.



Wann ist es "zu viel" Coaching?

Es gibt 2 Szenarien, in welchen sehr regelmäßige Coachings zu viel sind:

  1. Wenn du übertreibst
    • Manchmal sind die Trainingsideen oder Ziele von Hundehaltenden einfach unangemessen oder unfair dem Hund gegenüber. Manchmal besteht ein Großteil der Interaktion deines Hundes mit dir aus Training und schleichend wird "alles" zu Training. Der Optimierungswahn geht auch am Hundetraining nicht spurlos vorbei und nur ein Hund der Alles kann und mit dem Alles geht, ist ein guter Hund (Achtung Ironie). 
  2. Wenn du mehr selbständig und mutig werden darfst, sollst, musst
    • Tägliches Coaching kann eine starke Veränderung bewirken und dabei helfen, festgefahrene Strukturen aufzubrechen oder diese überhaupt erst garnicht entstehen zu lassen. Im Laufe eines Trainingsprozesses kommt zwangsläufig irgendwann der Punkt, an welchem du auch wieder selbständiger werden darfst. 

Die Antwort: Es kommt drauf an!

Bist du unerfahren, unsicher oder echt genervt, verzweifelt und am Ende? Dann ist ein Intensivcoaching wirklich hilfreich. Es nimmt Druck raus, es ist -wie der name schon sagt- intensiv und sortiert einmal alles neu.

Festgefahrene Probleme mit dem eigenen, vielleicht sogar schwierigen Hund, sind ein bisschen so wie beim Zimmer aufräumen: Irgendwann kommt der Moment, wo ein bisschen Aufräumen nix mehr hilft. Dann muss einmal ALLES raus, jedes Teil in die Hand genommen und behalten oder aussortiert werden. Alles erhält einen neuen Platz und wenn man den Punkt von "Was hab ich getan - es ist schlimmer als zuvor" überwunden hat, bekommt alles eine Struktur.

Auch wenn ein neuer Hund einzieht, ist ein Intensivcoaching meine Nummer 1 Empfehlung. Die meisten Menschen machen sich keine Vorstellung (oder haben vergessen), wie viele Fragen von einer auf die andere Sekunde entstehen können, wenn ein fremdes Tier einzieht. Hier kann ich auch wirklich ganz und garnicht behaupten, dass die sagenumwobene "Hundeerfahrung" da irgendwie hilfreich wäre. Im Gegenteil. Ich erlebe viel häufiger, dass Ersthundehaltende sehr aufgeschlossen, wissbegierig und engagiert im Coaching und im Umgang mit ihrem Hund sind, als Menschen, für die es bereits der zweite oder dritte Hund ist. 

 

Wenn du eine Hundeschule gefunden hast, in der du dich gut beraten und wohl fühlst, oder eine:n Trainer:in, mit der du dir eine Zusammenarbeit vorstellen kannst, dann sind Geld und Zeit besonders anfangs sehr gut in regelmäßigem Coaching angelegt. 

Selbst die ein oder andere Einheit, in der das Rad nicht neu erfunden wird, ist so viel günstiger, als nach mehreren Monaten oder sogar Jahren der Selbstversuche, der günstigen "Mal eine Stunde für ein paar Tipps" oder des unregelmäßigen Trainings mit riesigen Abständen zwischen den Trainings, nochmal ganz neu anzufangen. Dann lieber einmal richtig und gründlich, klar, konsequent und intensiv. 

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Hundeprofi, Hundetrainer, Ausbildung, Einzeltraining, Mela Hirse

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