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So eine Sch...

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"Kotbeutel". Wir kennen das: In jeder Jackentasche, in der Handtasche, im Auto und in Schubalden. Als Hundebesitzer sind Kacktüten quasi nicht wegzudenken. Dennoch frage ich mich oft, ob jetzt wohl der Kackhaufen oder die Plastiktüte, in die man denselbigen dann packt, die größere Sauerei ist. Natürlich ist es keine Frage, dass man die Hinterlassenschaften seines Hundes entfernen sollte und dafür verantwortlich ist, dass der Vierbeiner anderen Menschen nicht auf die Nerven fällt. Erst recht nicht, mit Kacke am Schuh.

Zusammengefasst haben die Normalo-Hundekotbeutel folgende Nachteile:

  • Sie werden aus nicht-nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und bestehen aus Polyethylen, also verarbeitetem Erdöl.
  • Sie sind nicht-recycelbar und landen auf der Müllverbrennungsanlage, wenn sie nicht, noch schlimmer, im nächsten Gebüsch liegen bleiben.
  • Die Tüten sind Einwegprodukte, jährlich werden schätzungsweise etwa 500 Millionen Kotbeutel verbraucht. 

Da es mich aber schon lange nervt, leere Plastiktüten zu kaufen oder aus Spendern zu ziehen, die dann direkt wieder im Müll landen, habe ich mich auf die Suche nach halbwegs vertretbaren Lösungen gemacht.

Es gibt biologisch abbaubare Kotbeutel. Diese bestehen meist aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr. Klingt erstmal super, ist es aber leider nicht. Denn, damit diese Kunststoff tatsächlich kompostierbar sind, müssen sie unter ganz bestimmten Bedingungen kompostiert werden. Das passiert aber nicht, wenn die Kacktüten im Restmüll landen und nicht in einer Kompostierungsanlage, welche die perfekten Bedingungen zum Kompostieren erfüllt. Es ist allerdings weder von den Kommunen noch von den Entsorgungsbetrieben erwünscht, dass diese biologisch abbaubaren Tüten im Biomüll landen. Wenn es blöd läuft, wird die Biotonne aufgrund des Kunststoffs im Abfall nicht geleert. Schaffen es die vermeintlich biologisch abbaubaren Kotbeutel, gerne auch auf pflanzlicher Basis hergestellt, dann doch in die Kompostierungsanlage, ist die Verweildauer dort aufgrund technischer Abläufe schlicht zu kurz und übrig bleibt Mikroplastik. Dieser landet wieder im Kreislauf und stellt ein beträchtliche Umweltbelastung dar. Auf dem heimischen Kompost zersetzen sich die Tüten übrigens ebenfalls nicht, weil auch dieser nicht die Bedingungen, wie beispielsweise die perfekte Temperatur, bietet, um das Material rückstandslos zu zersetzen.

Einen interessanten Artikel über biologisch abbaubare Kunststofftüten der deutschen Umwelthilfe findest du hier.

Fazit: biobasierte Kotbeutel aus nachwachsenden Rohstoffen sind nicht immer biologisch abbaubar. 

Biologisch abbaubare Kotbeutel bestehen nicht immer aus nachwachsenden Rohstoffen und enthalten meist Erdöll, wenn auch einen geringeren Anteil als herkömmliche Kotbeutel. 

Die meisten biologisch abbaubaren Kotbeutel sind nicht kompostierbar, können von herkömmlichen Plastik nicht unterschieden werden und werden demnach aussortiert. Die Verweildauer in den Kompostierungsanlagen ist zu kurz, um biologisch abbaubare Kotbeutel vollständig zu zersetzen. Das Ergebnis: Mikroplastik.  

Im Hinblick auf das verwendete Material sind "Bio-Plastiktüten" zwar irgendwie nachhaltiger, aber lange nicht so toll, wie sie angepriesen werden.

Hundekotbeutel aus recyceltem Plastik

Für die Herstellung dieser Kotbeutel wird altes Plastik wieder verwertet. Jedoch gibt es keine Hundekotbeutel, welche zu 100 % aus recyceltem Material bestehen. Sie werden ebenfalls nur einmal verwendet (irgendwie logisch, in Anbetracht des Inhalts)  und landen im Restmüll.

Hundekotbeutel aus Papier

Mit Papierbeuteln kann man ganz auf Plastik verzichten. Dennoch muss das Papier irgendwo herkommen und es sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass die Papier- oder Pappkackbeutel (schönes Wort) aus recyceltem Altpapier hergestellt wurden, damit das Ganze dann auch wirklich möglichst nachhaltig ist.  

Dennoch besteht auch hier das Problem der Entsorgung, denn Hundekot gehört in den Restmüll und die meisten Kommunen untersagen das Entsorgen des Hundekots in der Biotonne aus hygienischen Gründen und auch aufgrund der Infektionsgefahr. Zudem verschlechtert zu viel Hundekot im Bioabfall die Qualität des Komposts. Der Grund: Zu viel Stickstoff.

Die perfekte Lösung gibt es also leider nicht und am Ende landen alle Hundekotbeutel im Restmüll. Es ist also wirklich ein Problem der Entsorgung.

Ich habe verschiedene Hersteller von Hundekotbeuteln angeschrieben und bin gespannt auf die Infos. Vorerst habe ich mich für Kotbeutel entschieden, die aus recyceltem Kunststoff bestehen und suche weiter nach Papiertüten, die ebenfalls aus recyceltem Papier bestehen. Die große Herausforderung ist hier das Kleingedruckte. Fast alle der Produkte, die ich bisher gefunden habe, werben zwar damit, dass die Kotbeutel aus recyceltem Kunststoff oder Papier hergestellt werden, schaut man sich dann aber den prozentualen Anteil an, stellt man fest, dass dieser teilweise bei nur 30 % liegt und der Rest des Beutels aus erdölbasierten Rohstoffen.

Übrigens: Ernährst du deinen Hund gesund und ausgewogen, kackt er automatisch weniger und dazu noch wohlgeformte, feste Würste. Diese kann man dann sogar mit ein bisschen Zeitungspapier entsorgen. 

Vielleicht liegt die Lösung also auch, wie so oft, am Ursprung des Ganzen und beginnt mit dem, was vorne reinkommt ;-)

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