Muss man seinen Hund auf den Schultern tragen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Gründe, den Hund auf den Schultern zu tragen.

Grundsätzlich möchte ich einmal zum Tragen des Hundes im Allgemeinen sagen: Hunde gehören nach Möglichkeit auf ihre eigenen vier Pfoten. Die Anatomie und insbesondere die Wirbelsäule des Hundes sind, vorausgesetzt der Vierbeiner ist nicht total überzüchtet, für die natürliche Fortbewegungsart des Hundes gebaut.

Die Wirbelsäule und die Bandscheiben des Hundes, welche die Puffer zwischen den einzelnen Wirbelknochen darstellen, fühlt sich in der Waagrechten am wohlsten. Der aufrechte Gang oder andere, unphysiologische Haltungen können immer Verletzungen oder frühzeitigen Verschleiß nach sich ziehen. 

Aus diesem Grund sollte auch besonders bei Hunden, die aufgrund ihrer Größe leider viel zu häufig unnötogerweise umhergetragen werden, besonders auf eine physiologische, also möglichst natürliche Position der Wirbelsäule geachtet werden. Hunde regelmäßig wie einen Säugling zu tragen, führt zu Verformungen, Stauchungen und Fehlbelastungen. Besonders dramatisch natürlich dann, wenn der Hund ohnehin schon einer züchterisch deformierten Rasse angehört, nicht entsprechend stark und ausgewogen bemuskelt ist, besonders jung oder alt ist.

Tri-Tra-Tragetechnik für Kleinhunde

Wenn du, aus welchen Grünen auch immer, deinen kleinen Hund häufig trägst oder auf den Arm nimmst, solltest du auf einige Punkte achten. Gleiches gilt natürlich genauso auch für größere Hunde. Da man diese aber seltener freiwillig mehrmals täglich zum Kuscheln oder Hochheben auf den Arm nimmt, spreche ich hier besonders die Kleinhundehalter an. Zu den komischen Menschen, die sich große Hunde um "den Hals wickeln" komm' ich gleich noch.

  1. Beachte die physiologische Stellung der Wirbelsäule deines Hundes und achte auf ein möglichst waagrechtes Tragen: Mit beiden Händen (einmal von hinten zwischen die Hinterläufe und einmal von vorne zwischen die Vorderläufe) unter dem Oberkörper greifen und den Hund stabilisieren. 
  2. Die Hinterläufe sollten frei hängen können. Manche Hunde stützen sich aber ganz gerne mit einer Pfote am Arm ab.
  3. Der Hund sollte frei atmen können und niemals am Halsband angehoben werden. (Dieser "Tipp" scheint logisch, ich sehe das aber regelmäßig. Verfechtern der Technik "Ach, das kann der schon ab, der ist doch ganz leicht", empfehle ich den Besuch des ortsansässigen Bondage-Clubs. Einfach mal zum Reinfühlen.
  4. Trage deinen Hund nicht wie einen Säugling über einer Schulterseite. Das stellt eine extreme Stauchung der Wirbelsäule dar und schadet langfristig.
  5. Was mir besonders am Herzen liegt: Wenn du deinen Hund wieder absetzt: Setze ihn ab! Lass ihn nicht kurz vor dem Boden fallen. Diese kleine Nachlässigkeit ist extrem unangenehm und schadet den Gelenken massiv. Ich beobachte teilweise sogar Hundehalter dabei, wie sie ihrem Hund dann noch ordentlich Schwung nach vorne mitgeben. Nur um es gesagt zu haben: Auch Tea-Cup Hunde haben mit Bowling-Kugeln wenig gemeinsam und sind dankbar, wenn man sie ABSETZT.

Warum muss man jetzt also einen großen Hund auf die Schultern nehmen und macht damit ja dann quasi total viel falsch? Muss das sein? Was soll das bringen? Hier unten ein Foto aus den Video, welches ich vor einigen Monaten gepostet hatte.

Warum??? Der Sinn...

Es gibt mehrere Gründe, weshalb ich es besonders bei großen Hunden sinnvoll finde, dass man das Tragen auf den Schultern übt, insofern man sich selbst dazu in der Lage fühlt.

Transport des verletzten Hundes

Stell dir vor, dein Hund verletzt sich oder kann aus irgendeinem Grund nicht mehr weitergehen. kennt dein Hund das Tragen auf den Schultern, kannst du so auch bei größeren Exemplaren und mit einem gewissen Grad an Fitness durchaus längere Strecken bewältigen.

Jede andere Tragetechnik oder Unterstützung mit irgendwelchen improvisierten Schlaufen unter dem Bauch ist auf Dauer anstrengender, stressiger und vor allem: Man kommt nur sehr langsam voran.

Überbrücken von Hindernissen

In dem Wissen, dass du deinen Hund jederzeit mal eben auf die Schultern nehmen kannst, bist du flexibler. Egal, ob in den Bergen, vor einer Rolltreppe oder wenn andere Hindernisse zu bewältigen sind: Die verschiedenen Varianten, mit denen Hunde auf den Schultern getragen werden können, erlauben dir weniger Kopf um mögliche Hindernisse und mehr Flexibilität.

Wenn du also gerne weite wanderst und deinen Hund viel und oft in den verschiedensten Lebenslagen dabei hast, kann ich dir das Tragetraining nur empfehlen.


Vertrauen aufbauen

Viele der Übungen à la "Braucht man das? Muss ein Hund das können? Das ist doch kein dressiertes Äffchen!!" haben einen ganz entscheidenden Vorteil auf ihrer Seite: Gerade weil sie für die tägliche Routine mit dem Hund nicht entscheidend sind und es im Grunde wurscht ist, wie schnell und ob überhaupt der Hund jetzt bald den neuen Trick oder das Kunststück beherrscht, macht das Training meist besonders Spaß! Es erfolgt nämlich meist mit weit weniger Erfolgsdruck und damit auch für den Hund entspannter. Dabei lernt dein Hund etwas über das Training an sich, nämlich, dass es Spaß macht.

Der für mich entscheidende Faktor ist hier jedoch das Vertrauen in mich: Ich kann Rosi in jeder erdenklichen Lebenslage überall anfassen, hoch-, rein- und drüberschicken. Sie erklimmt mit mir Leitern, leichte Klettersteige in den Bergen und fährt problemlos Sessellift. Stand-up Paddling auf dem Wasser und Abseilen in den Bergen? Check.

Auch das sind alle keine lebensnotwenigen "Skills". Sobald man aber wirklich mit dem Hund in der Natur unterwegs ist, können sie enorm hilfreich sein.

Mir zu vertrauen jedoch sehr wohl. Durch alle diese Übungen, Tricks und Spiele hat sich zwischen uns ein vertrauensvolles Teamplay eingestellt. Wenn man mit seinem Hund aktiv und viel unterwegs ist und auch in unwegsamen Gelände einfach mal drauflos laufen möchte, unerlässlich.

Motorik und Fitness verbessern

Indem du mit deinem Hund trainierst, ihn auf den Schultern tragen zu können, verbesserst du euer beider Balance und Fitness. Die auf den Bildern gezeigte Variante ist nur eine von mehreren. Man muss wohl nicht erwähnen, dass auch deine Kraft und Motorik ordentlich gefordert wird, wenn du übst, deinen Hund zu tragen.

Ich möchte das Tragen auf den Schultern nicht glorifizieren oder als die ideale Übung für Vertrauensaufbau und Fitness anpreisen. Es ist eine unter vielen verschiedenen Trainingsoptionen, die gleichzeitig noch einige Benefits für einen aktiven Hundealltag oder Notsituationen mit sich bringt.

Denn natürlich birgt fast jede Übung und jeder Trick auch Verletzungsrisiken, fördert möglicherweise den Verschleiß und kann, falsch aufgebaut, auch Vertrauen irreparabel beschädigen.

 

Liegt dein Hund erstmal entspannt auf den Schultern oder beherrscht vielleicht sogar noch andere Tragetechniken, kann diese Fähigkeit durchaus in ein Fitnesstraining mit Hund einfließen. In meinem Pawletics-Programm ist diese Übung fester Bestandteil der Fortgeschrittenen-Kurse. Für Einsteiger ist das Ganze definitiv nicht geeignet. Schon alleine wegen des Verletzungsrisikos für dich.

Unwürdig & unsachgemäß

Inwiefern sehr viele Dinge, die wir mit Hunden anstellen, unwürdig sind, ist eine Frage, die wohl Bücher füllen könnte. So, wie der Eine das auf den Schultern Tragen des Hundes und andere Tricks als unwürdig empfindet, kriegt der Andere die Krise, wenn er sieht, dass der Beutegreifer Hund zweimal täglich eine Schüssel mit quasi vorgekauter Beute vorgesetzt bekommt. Welche Verhöhnung eines Jägers.

Ist es unwürdig einen Hund so zu halten, wie es vor 40 Jahren der Fall war? Zwinger- und Anbindehaltung, die dann auch heute noch von Altherren alter Zucht-Jagdgründe gerechtfertigt wird, mit dem Argument "Das ist ein Hund, der gehört raus in den Zwinger! Das bisschen Schnee macht doch nix. 1950 hat's hier minus 20 Grad gehabt. DAS war kalt!!" Ist es unwürdig einen Hund so zu halten, wie vor hunderten Jahren? Als mehr oder weniger selbständiger Mitläufer, Müllschlucker aber auch Lebensmittel? Im Fall von Verletzungen sich selbst zum Sterben überlassen oder reif für den Kochtopf. Ist es unwürdig, einen vollkommen überzüchteten Mops sehenden Auges käuflich zu erwerben und gleichzeitig eine Krankenversicherung für den Hund (oder das, was davon noch übrig ist) abzuschließen, da ja ohnehin klar ist, dass die Nasenlöcher bald geweitet und das Gaumensegel operiert werden muss?

Ist es unwürdig ein hochsoziales Lebewesen in der Welpengruppe anzumelden, um es zu "sozialieren"? So, Schluss jetzt. Ich denke, was unwürdig oder nicht ist, muss wirklich jeder vor seinem eigenen, inneren Moralapostel rechtfertigen.


Kann man einen Hund unsachgemäß tragen?

Ja, auf jeden Fall. Siehe beispielsweise oben. Auch das Tragen auf den Schultern kann komplett falsch und unnötig belastend für den Hund durchgeführt werden. Auch hier sollte man unbedingt einige Punkte beachten. 

  • Gewöhne deinen Hund unbedingt schrittweise an das Tragen auf den Schultern. 
  • Trainiere je nach Größe und Gewicht deines Hundes alle einzelnen Schritte des Aufnehmens und Absetzens mit einem entsprechend schweren Sandsack oder Ähnlichem. Besonders dafür geeignet sind die Gewichtsäcke aus dem Crossfit. Hier kannst du für sich die Bewegungsabläufe üben und entsprechend an deiner Kraft arbeiten.
  • Verbessere auch deine Motorik und Balance. Dein Hund wird keine Lust mehr auf solche Tricks haben, wenn du mit ihm gemeinsam umkippst oder nicht die Kraft hast aufzustehen. Dein Hund merkt sofort, wenn du kräftemäßig wackelig bist oder die Balance nicht halten kannst.
  • Übe das entspannte Aufsteigen und Absetzen aus verschiedenen Positionen und auf verschiedenen Untergründen. Suche dir hierfür unbedingt eine Hilfsperson, die deinen Hund unterstützt und sehr, sehr viel belohnt. 
  • Liegt dein Hund auf den Schultern, kannst du auch selbst aus einem Futterbeutel belohnen. Auch hier gilt: Damit du mit einer Hand nach Belohnungen greifst, sollten du und dein Hund schon ausreichend Übung mit dem Balance halten sein und dein Hund gelassen bleiben, wenn es mal wackelt. Das braucht Zeit.
  • Das Absetzen ist auch hier möglichst immer ein Absetzen. Kontrolliert und auf Signal hin. Niemals einfach so, weil dein Hund rutscht, dir auf halber Strecke Richtung Boden die Kraft ausgeht oder dein Hund zappelt, weil du die Trainingsschritte zu schnell gesteigert hast.

Das Wichtigste:

  • Halte deinen Hund immer direkt in der Nähe zum Körper, oberhalb der größten Gliedmaßengelenke! Halte deinen Hund niemals direkt an den Gelenken oder an den Enden seiner Gliedmaßen. Hier kommt es sehr leicht zu Zerrungen, Verrenkungen, Brüchen oder Rissen. Nicht vorstellbar, was passiert, wenn dein Hund rutscht und du ihn an den Gelenken oder in der Nähe der Pfoten hältst. 

Dauer und Häufigkeit

Selbst mit viel Übung und Gelassenheit ist das Liegen auf den Schultern für die meisten Hunde dauerhaft unbequem. Wobei ein 40 Liter Rucksack vollbepackt die Liegefläche vergrößert und dann wirklich sogar recht bequem sein kann. Aber auch entsprechend schwer.

Die einzelnen Schritte kann man durchaus täglich üben. Immer vorausgesetzt, du und dein Hund seid gesund und du hast dich entsprechend vorbereitet und auch mit den einzelnen Schritten vertraut gemacht. 

Beherrscht ihr das Tragen auf den Schultern, würde ich das Tragen je nach Bedarf maximal einmal pro Woche, eher seltener, gezielt üben, um eine gewissen Routine und Gelassenheit beizubehalten. 

 

Je nach Vorliebe und allgemeiner Fitness von dir und deinem Hund, kann das Tragen des Hundes aber auch fester Bestandteil eines Fitnessplans sein. Ob das sinnvoll ist oder nicht, hängt immer ganz individuell von  euch beiden ab. Es gibt Hunde, die das Tragen irgendwann gelassen nehmen, es aber nicht so toll finden. Genauso kenne ich mittlerweile einige Hunde, die diese Übung sicher zu ihren Lieblingstricks zählen würden.

 

Rosi, der Hund auf den Bildern, hat generell eine seltsame Art von Spaß an "Experimenten" dieser Art und für unsere Hobbies, wie das Kraxeln durch die Berge, gehört es für mich sogar zu den Fähigkeiten, die wir einfach können müssen, um im Notfall auch mit verletztem Hund schnell auf die nächste Hütte zu kommen oder unerwartete Hindernisse überwinden zu können. 

 

Ich denke aber, dass niemand, der seinen Hund auf den Schultern tragen kann, das dauernd tut. Fotos und Videos in den Sozialen Netzwerken sind ja auch immer nur Momentaufnahmen. Da je nach Hund schon ein längerer Trainingsprozess hinter einem einfach aussehenden Trick stecken kann, verstehe ich auch, dass Hundehalter und Trainer das gerne zeigen. Mich eingeschlossen. Schließlich möchten wir euch ja auch motivieren und zeigen, was möglich ist.

Falls dich ähnliche Fragen umtreiben, du neugierig bist oder dir einen Blogartikel zu einem ganz anderen Thema wünschst, freue ich mich über deine Themenwünsche.

Auch kontroverse Themen finde ich gut und stelle mich auch gerne euren kritischen Fragen. Also immer her damit.

 

Liebste Grüße,

deine


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Kommentare: 7
  • #1

    Kri (Montag, 06 Januar 2020 09:47)

    Ich besitze ein Dachzelt auf meinem Auto und damit meine 20 kg schwere Aussie-Hündin mit oben schlafen kann, muss ich sie die zwei Meter lange sehr steile Leiter hoch und runter bekommen. Auch bei Wanderungen auf leichten Steigen hatten wir schon ähnliche Situationen. Deshalb über ich jetzt mit ihr das über die Schulter legen, zum Aufnehmen/Absetzen gebe ich sie auf einen Tisch und stecke dann den Kopf zwischen Vorder- und Hinterbeine. Mit einer Hilfsperson, die den Hund sichert und reichlich belohnt, haben wir die ersten Schritte sehr schnell geschafft und ich habe hoffentlich bald einen Hund, den ich im Notfall auch über eine weitere Strecke einigermaßen stressfrei transportieren kann. Sich tragen lassen sollte m .M jeder gesunde Hund lernen und üben, dann kommt im Notfall kein zusätzlicher Stress auf

  • #2

    Kri (Montag, 06 Januar 2020 10:09)

    P.S. Sich-Tragen-Lassen ist für mich kein sinnfreies würdeloses Kunststück, sondern im Notfall evtl. lebensrettend - ebenso bringe ich meinen Pferden schon in jungen Jahren bei, in den Anhänger zu gehen, denn wenn ich das Pferd dringend in die Klinik fahren muss, ist es für Verladetraining zu spät... Würde ist ein menschlicher Begriff, dem Hund ist das Getragen werden sicher ebensowenig peinlich wie das Tragen eines rosa Geschirrs mit 1000 Glitzersteinen (das wäre für mich würdelos �)

  • #3

    Anya (Samstag, 31 Oktober 2020 00:56)

    Hi Mela, das Tragen auf den Schultern wird hier und da als Tipp angegeben, wenn man z.B. in höheren Stockwerken wohnt. Wie kritisch siehst Du Treppen an sich? Ist hochlaufen unkritischer als herunterlaufen? Ist 4. Stock (mit dem Willen zum Tragen) ein No Go? (Hund 40cm SH, 11-12kg) Gerade Treppab auf den Schultern klingt nach einer dollen Gleichgewichtsübung... Liebe Grüße!

  • #4

    Mela von RehabiliTiere (Samstag, 31 Oktober 2020 09:09)

    Hallo Anya,
    ich denke, dass das immer davon abhängt, wieviel Routine und Kraft man hat und natürlich, wie entspannt der Hund damit umgeht. Deshalb sollte man das Tragen auf den Schultern immer erst sehr viel ohne Hindernisse üben, bevor man damit Treppen geht.
    Grundsätzlich ist Treppe-Runter-Tragen sicher die noch gefährlichere Variante.
    Ob ich das im Alltag so empfehlen würde? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Für mich wäre es nichts. Vielleicht ist das Tragen auf den Unterarmen vor der Brust für euch da besser geeignet?
    Wenn gesundheitlich nichts dagegen spricht, dürfen Hunde Treppen aber auch einfach selbst gehen :-)
    Viele Grüße,
    Mela

  • #5

    Sonja (Samstag, 19 Juni 2021 11:02)

    Hallo,
    Mein 8 kg Havaneser-Mix ist Herzkrank. Im Urlaub oder auf Spaziergängen im Sommer kann es sein, daß er unterwegs nicht mehr kann. Dann ist er dankbar, so 10 Minuten getragen zu werden.
    Dann lege ich ihn mir auch über die Schultern.
    Er versteht das alles und ich kann ihn fragen: "Soll ich dich tragen?"
    Wenn er eine Pause braucht, kommt er dann zu mir und stuppst mich an. Möchte er lieber Laufen und die Welt erschnuppern läuft er voraus.
    Genauso während des Tragens. Er bestimmt die Länge der Tragezeit und er möchte auch nicht länger als nötig getragen werden.

    Da er etwa doppelt so lang wie hoch ist, ist es so gut wie unmöglich einen passenden Rucksack zu finden, in dem er nicht zum Sitzen gezwungen wird, oft auch ohne Kontakt der kurzen Vorderbeine zum Boden, also im Männchen-Machen zu verharren.

    Wenn jetzt jemand fragt, warum ich ihn denn überhaupt zu längeren Spaziergängen mitnehme: Soll ich ihn ständig alleine daheim lassen?
    Unser Labrador braucht etwas mehr Bewegung und ich gehe auch gerne längere Strecken und der Kleine ist gerne dabei und kann auch noch gut mithalten. Er braucht nur zwischendrinne eine kleine Pause. Dann läuft er wieder fröhlich vorne mit.
    Was soll denn eine liebevolle und unterstützende Geste mit Würdelosigkeit zu tun haben?
    Und auch bei größeren Hunden, die viel unterwegs in der "Wildnis" sind, ist das Training solchen Tragens mMn sinnvoll.
    Wenn sich der Hund auf einer Wanderung verletzt, ist es gut ihn so schnell und sicher zurückbringen zu können.

    Aber jeder wie er will und es für richtig hält.

    Mit freundlichen Grüßen Sonja

  • #6

    Nici (Montag, 11 März 2024 09:40)

    Sehr interessant auch wenn der Bericht schon älter ist, freue ich mich über ein Feedback Deinerseits: empfiehlst du das Tragen auf der Schulter nur in Notfällen? Wir wandern unheimlich gerne aber unsere 17kg schwere Hündin wird alt und möchten auch mal einige Kilometer überbrücken wenn sie nicht mehr kann… wir haben den Hunde Carrier gekauft, bin mir aber unsicher ob dies für die WS doch eine zu große Belastung und denke darüber nach das Schultertragen zu üben… was meinst Du?

  • #7

    Mela von RehabiliTiere (Dienstag, 12 März 2024 14:27)

    Hallo Nici,
    ja, ich empfehle das Tragen auf den Schultern und generell definitiv nur für Notfälle. Besonders ältere Hunde haben generell sehr schnell Druckschmerz. Deshalb kann ich mir kaum vorstellen, dass es für einen älteren Hund angenehm ist, längere Zeit getragen zu werden. Egal wie.
    Viele Grüße,
    Mela

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