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Vitamin B

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B-Vitamine spielen im Hundekörper eine wichtige Rolle und sind an vielen unterschiedlichen Prozessen beteiligt. In diesem Artikel erfährst du, was B-Vitamine sind, welche Funktion sie haben und was Hinweise für einen Mangel sein können. KÖNNEN!

Und los:

Die B-Vitamine und ihre Funktionen

Thiamin (Vitamin B1)

Wird im Dünndarm aufgenommen und ist

  • Erhaltung gesundes Nervensystem & Gehirnfunktion (Konzentration, Leistungsfähigkeit, Ausgeglichenheit) und
  • Erhaltung einer normalen Herzfunktion,
  • Erhaltung Verdauung. Unterstützt Kohlenhydratabbau: Aufgenommene Nahrung in Energie umwandeln und an Nervenzellen weiterleiten.
  • an Bildung von Kollagen beteiligt (Knochen, Bänder, Sehnen, Gelenke,...)

Symptome bei Mangelerscheinungen:

  • Konzentrationsstörungen
  • Apptetilosigkeit, Übelkeit
  • Kotfressen
  • Immunschwäche
  • Herzprobleme, Muskelschwäche
  • Augenprobleme, Blindheit
  • Neurologische Störungen & eplileptische Anfälle
  • Krämpfe (Hinterhand)
  • auffallend ruhig, Kreislaufprobleme, 
  • kann zu Magnesiummangel führen

 

Vorkommen beispielsweise in:

  • Nüsse & Samen
    • Sonnenblumenkerne, Cashew, Haselnüsse
  • Nori-Alge
  • Gemüse
    • Topinambur, Fenchel, Zucchini
  • Hefe
  • Hülsenfrüchte
  • Getreide
  • Schweinefleisch
  • Niere & Leber
  • viele Darmbakterien können Thiamin bilden

Thiamin ist wasserlöslich und kaum gespeichert. Überschüssiges Thiamin wird über die Nieren ausgeschieden.

Je kohlenhydratreicher die Nahrung, umso mehr Thiamin wird für den Abbau benötigt.

Der Bedarf ist individuell und von der Lebenssituation, Alter etc. abhängig. Synthetisches Vitamin B1 wird manchmal schlechter verwertet. Außerdem steht Thiamin in Wechselwirkungen mit anderen Stoffen, wie beispielsweise Mangan. Ein Manganmangel kann auch einen Vitamin B1 Mangel provozieren.

Zucker in der Nahrung ist kontraproduktiv, da Zuckeraufnahme viel Vitamin B1 verbraucht. Ebenso kann Antibiotika einen Vitamin B1 Mangel hervorrufen.

Riboflavin (Vitamin B2)

Wird in gebundener Form aufgenommen und im Dünndarm "absorbiert".

  • Haut, Schleimhaut & Fell
  • Augen: Hornhaut & Linse
  • Erhaltung eines intakten Nervensystems
  • Bildung von Blutkörperchen (Blutbildung)
  • Energiegewinnung in den Zellen

Mangelerscheinungen können sein:

  • Symptom Kotfressen
  • Wachstumsstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Muskelschwäche (oft Hinterhand)
  • Hautprobleme, eingerissene Lefzenwinkel, entzündete Schleimhaut
  • Fellverlust, fettiges Fell
  • Augenprobleme

Mangel ist eher selten.

 

Vorkommen beispielsweise in:

  • Milch
  • Leber
  • Nieren
  • Herzmuskeln
  • Gemüse
    • Petersilie, Brokkoli, Pastinake
  • Luzerne
  • gekeimter Weizen

Ist wasserlöslich und wird kaum im Körper gespeichert. 

Niacin (Vitamin B3, auch Nicotinsäure genannt)

Die Vorstufe von Niacin ist Tryptophan. 

  • Fettstoffwechsel
  • Verdauungssystem
  • Haut & Schleimhaut
  • Nervensystem
  • Hirnfunktionen
  • Regulation Blutzuckerspiegel
  • Muskeln

Mangelerscheinungen können sein:

  • Hautprobleme, 
  • Fellverlust
  • DurchfallAppetitlosigkeit
  • Neuronale Ausfallerscheinungen bis zu Demenz
  • Blutarmut
  • oft begleitet von Mangel an B1, B6, Flosäure.

Bei einer vorwiegenden Nahrung auf Basis von Getreide, Mais, Reis oder Hirse und einen geringen Anteil an tierischen Bestandteilen, ist der Bedarf an Niacin stark erhöht.

 

Vorkommen beispielsweise in:

  • Bierhefe
  • Fleisch & Innereien
  • Fisch
  • Sonnenblumenkerne
  • Cashewkerne

Überdosierung möglich.

Vitamin B4

Gibt's nicht. Früher war man von insgesamt 12 B-Vitaminen ausgegangen und hat irgendwann festgestellt, dass Vitamin B4 keinen "richtigen" Vitamincharakter besitzen und bezeichnet sie als Vitaminoide sind. Das sind vitaminähnliche Substanzen.

Pantothensäure (Vitamin B5)

Gilt als wichtig für Haut, Fell, Darmschleimhaut und Immunsystem. Außerdem wird eine wichtige Funktion im Nervensystem diskutiert. Genau genommen gibt es die D- und die L-Pantothensäure. Nur die D-Pantothensäure ist biologisch aktiv. Das bedeutet, dass die auf Verpackungen angegebenen Menge von Pantothensäure nicht der biologisch aktiven Menge entspricht. 

Pantothensäure wird im Dünndarm aufgenommen.

  • Energieversorgung der Nervenzellen
  • Entwicklung des "Zentralen Nervensystems"
  • gesundes Wachstum im Welpenalter
  • Wundheilung & Infektionsbekämpfung durch Antikörperbildung
  • Reguliert Funktion der Nebennieren
  • positiver Einfluss bei Stress, Nervosität & Angst

Symptome bei Mangel können sein:

  • Störungen im Zentralen Nervensystem (ZNS)
  • Wachstumsstörungen bis zu Wachstumsstillstand im Welpenalter
  • Durchfall
  • fördert Allergieneigung

Vorkommen beispielsweise in:

  • Innereien (Leber, Niere)
  • Bierhefe
  • Milch, Eigelb
  • Nüsse
  • Fleisch,
  • grüne Gemüsesorten
  • Getreide,
    • Weizenkeime, Kleie

 

Negative Auswirkungen eines Überschusss an Vitamin B5 konnte ich nicht finden. Folsäure und Biotin scheinen scheinen für die Nutzung der Pantothensäure notwendig zu sein. 

Pyridoxin (Vitamin B6)

Durch Aufnahme im Dünndarm wird Vitamin B6 in der Leber zur aktiven Form, dem Pyridoxalphosphat, umgewandelt. Mit steigendem Proteingehalt im Futter, steigt der Bedarf an Vitamin B6.  

 

Wichtig für:

  • Energiegewinnung aus Eiweiß (Aminosäurestoffwechsel) & Fett
  • Immunsystem (Antikörperproduktion)
  • Blasengesundheit > reguliert Natrium- & Kaliumspiegel (bei Hunden wissenschaftlich umstritten)
  • Nervensystem & gesundes Lernvermögen/Auffassungsgabe & Reizverarbeitung
  • funktionierender Hormonhaushalt
  • Erythrozytenbildung (Rote Blutkörperchen)

Vorkommen beispielsweise in:

  • Bierhefe,
  • Fisch,
  • Eier,
  • Erdnüsse,
  • Milch,
  • Luzerne und Getreide (Hafer, Kleie, Naturreis, Weizenkleie) 

Symptome bei Mangel können sein:

  • Gewichtsverlust, 
  • schlechtes Allgemeinbefinden, 
  • Blutarmut und
  • neurologische Ausfalls- erscheinungen
  • Suppression des Immunsystems,
  • Ablagerungen von Oxalat im Harntrakt und
  • eventuell zu Veränderungen am Herzen (Herzinsuffizienz),
  • Wachstumsstörungen beim Welpen
  • Neurologische Störungen & verändertes Gangbild

Überdosierung möglich. Bei Überdosierung kann das Nervensystem geschädigt werden.

Biotin (Vitamin B7)

  • reguliert den Blutzuckerspiegel
  • hilft bei Umwandlung von Eiweiß und Fett in Energie
  • unterstützt bei Kreatinbildung (ist in Fell & Krallen)
  • für Vitamin-C-Bildung erforderlich (Ja, Hunde können in ihrem eigenen Körper Vitamin C bilden  🤯
  • Wechselwirkung mit B2, B6, Niacin und Vitamin A

Symptome bei Mangel können sein:

  • Fellverlust
  • Hautprobleme (oftmals Schuppen)
  • Blutarmut
  • Durchfall

Vorkommen beispielsweise in:

  • Eigelb
  • Bierhefe
  • Nüsse
  • Haferflocken
  • Milch

Ich konnte keine Informationen zu negativen Effekten bei einem Überschuss an Vitamin B7 finden.

Vitamin B8

Vitaminähnliche Substanz und gehört deshalb hier nicht rein.

Folsäure (Vitamin B9)

Ist für die Entwicklung gesunder Embryonen während der Trächtigkeit besonders wichtig, weshalb dieser Wert auch bei schwangeren Frauen kontrolliert wird.

Folsäure kann wird über den Dünndarm aufgenommen und dort -wie viele andere B-Vitamine auch- auch von Mikroorganismen gebildet und zusätzlich über die Nahrung aufgenommen.

  • fördert Zellteilung & -bildung
  • Erhalt & Erneuerung von Nervenzellen
  • Blutbildung
  • hilft bei Eiweißstoffwechsel
  • angeblich Schutz vor Darmparasiten?
  • unterstützt Milchbildung säugender Hündinnen
  • unterstützt den Herzkreislauf

Mögliche Mangelerscheinungen:

  • Appetitlosigkeit & Gewichtsverlust
  • Blutarmut
  • geschwollene Zunge
  • Leistungsschwäche
  • Hautprobleme

Vorkommen beispielsweise in:

  • Eigelb,
  • Rinderleber
  • Spargel
  • Weizenkeime
  • Brokkoli
  • Blattspinat

Mangel kann durch Riboflavinmangel noch verstärkt werden, da Riboflavin die Speicherung von Folsäure ermöglicht. 

Vitamin B10 & B11

Kein echtes Vitamin und früher auch Folsäure.

Cobalamin (Vitamin B12, oder Kobalamin)

Kann bei Überversorgung als einziges Vitamin in der Leber gespeichert werden. Wichtig für

  • Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratverwertung
  • Energiestofffwechsel
  • Bildung roter Blutkörperchen
  • Funktion des Nervensystems 
  • Immunsystem

Bei Mangel:

  • neurologische Störungen konnten beim Hund (im Gegensatz zu bei uns Menschen) nicht ausreichend bewiesen werden
  • Blutarmut
  • Müdigkeit & Lethargie
  • Abmagerung

Wichtig: Zur Aufnahme von B12 ist ein "intrinsic factor" im Darm nötig, der bei den meisten Säugetieren im Magensaft ist. Bei Hunden ist das nicht der Fall. Bei Hunden befindet sich dieser wichtige Stoff im Sekret der Bauchspeicheldrüse. Deshalb Hunde mit einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse oftmals kein B12 mehr aufnehmen können. Generell führen Darmerkrankungen (logischerweise) oftmals zu einer verminderten Vitamin-Aufnahme (und anderen Störungen). 

Bei Hunden, die rein pflanzlich ernährt werden, sollte auf eine Substitution geachtet werden. Das ist jedoch problemlos möglich.

Bei Riesenschnauzer, Border Collie und Beagle wurden einzelne Fälle von Erbrankheiten beobachtet, die unter anderem eine Aufnahmestörung von Vitamin B12 verursacht haben. Interessant war dabei, dass die massiven Symptome durch zusätzlich Zuführung von B12 fast vollständig abgeheilt werden konnten. 

 

Vorkommen:

Vitamin B12 kann ausschließlich von einigen Mikroorganismen gebildet werden und findet sich besonders in tierischen Futterrohstoffen und fermentierten Futtermitteln wieder. Bei ausreichender Aufnahme von Kobalt, können auch Mikroorganismen im Darm Vitamin B12 herstellen, welches dann direkt im Dünndarm oder mit dem Kot ("Koprophagie" 💩) wieder aufgenommen werden kann. 

Auch tierisches Gewebe enthält Vitamin B12. Vorkommen beispielsweise:

  • Fleisch & Innereien
  • Fisch
  • Käse
  • Milch
  • Hefe
  • Nori-Algen, Chlorella usw.? (Algen enthalten ebenfalls oftmals sogar sehr viel Vitamin B12. Es ist noch nicht geklärt, wie hoch die Bioverfügbarkeit ist. Eine finnische Studie legt aber nahe, dass Menschen ihren Vitamin B12 Bedarf durch den Verzehr von Algen decken konnten. Hier der Link für interessierte Veganer:innen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7562085/)

Ich konnte keine Informationen zu einer Überversorgung finden. Es gibt jedoch viele Wechselwirkungen mit anderen Vitaminen und Stoffen. 

Überdosierungen oder Viel hilf nicht immer viel!

Bitte beachte unbedingt, dass es fatal wäre, aus den beschriebenen möglichen Mangelerscheinungen selbst Diagnosen zu stellen und wild B-Vitamine zuzufüttern oder dauerhaft in überhöhten Dosen zu verabreichen. Denn auch Überdosierungen können schaden und zu Symptomen führen, die denen der Mangelerscheinungen ähneln.

 

Beachte bei der Ernährung deines Hundes, dass die Kombination von Nährstoffen sich gegenseitig beeinflussen kann (was füttere ich mit was) und du damit manchmal zwar etwas zufütterst, was aber aufgrund der dazu oder gleichzeitig gefütterten anderen Nahrungsmittel den Effekt wieder vernichtest oder veränderst. 

 

Viele Vitamine werden durch Lichteinfall, Erhitzung oder andere Einflüsse zerstört oder zerfallen. Beachte das bei der Lagerung, Aufbewahrung und Zubereitung von Nahrungszusätzen und generell von Hundefutter.

Vitamin-B-Komplex für Hunde


Quellen: Wissenschaftliche Bewertung des Einsatzes von Vitaminen und ausgewählten Antioxidanzien in der Ernährung von Katzen, Hunden und Pferden: Anspruch und Wirklichkeit, Doktorarbeit von Valerie Gertrud Senger, https://edoc.ub.uni-muenchen.de/2347/1/Senger_Valerie.pdf;

www.navigator-medizin, https://www.navigator-medizin.de/gesundheitsthemen/vitamine/vitamin-b.html#stress; https://www.aerzteblatt.de/archiv/215078/Versorgungsstatus-mit-Vitaminen-und-Mineralstoffen-bei-veganer-Ernaehrungsweise; 

www.verbraucherzentrale.de, https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/vitamin-b12ergaenzung-fuer-blutbildung-nervenfunktion-und-immunsystem-8243;  

Pubmed, Vitamin B-12 status of long-term adherents of a strict uncooked vegan diet ("living food diet") is compromised, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7562085/;

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