Über mich

Mela, Hundemuddi, Hundetrainerin, Hundenerd, Gerechtigkeitsfanatikerin, toleranter als man denkt, Strenger als gehofft, lustiger als befürchtet 🤷‍♀️

Wo ich herkomme

Ich bin 1984 geboren und im Odenwald aufgewachsen. Tiere waren immer zentraler Bestandteil meines Lebens. Hundetrainerin zu werden lag mir fern: Das ist doch kein "Beruf". Hunde leben einfach so mit einem mit. Dachte ich. Also studierte ich zunächst Betriebswirtschaft und Modedesign, kellnerte mich durch die Studentenzeit und kaufte mit 20 Jahren meinen ersten eigenen Hund im Tierheim. Ein klassischer Fehlkauf für das, was ich eigentlich wollte: Einem älteren Hund ein paar schöne Jahre schenken bis ich wusste, was und wo ich beruflich sein werde.

Stattdessen kam vor fast 20 Jahren Grace: 10 Monate, irgendwas zwischen Jagdhund und Schäferhund, unsicher aber mutig (ganz blöde Mischung) mit eher schwachen Nerven, Vorgeschichte unbekannt.

Dann kamen viele zusätzliche Pflegehunde, Wochenendseminare in Sachen Hunde, ein Ehemann, ein Kind und irgendwann das Eingeständnis: Vielleicht sollte ich aufhören, mir einzureden, dass ich irgendwann doch noch eine krasse Business-Person oder Modedesignerin werde und zugeben, dass ich bereits seit Jahren hauptberuflich Hundetrainerin bin. Also schloss ich zwar mein Studium zur Modedesignerin ab, mein BWL-Studium hat's leider nicht geschafft und ist auf dem Weg zur Selbständigkeit verloren gegangen.

Weil ich möglicherweise ein kleines Impostorsyndrom habe, kamen im Laufe der Jahre eine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin, zur Hundephysiotherapeutin, zur Fitnesstrainerin (für Menschen), zur Entspannungstrainerin und eine NLP-Ausbildung hinzu.

 

Wie es weiterging

Es wurde nie langweilig: Ich lebte teilweise mit 7 Hunden zusammen. Die Hundeschule wuchs. Nach 10 Jahren harter Arbeit wurde ich nur noch selten gefragt, ob man denn "davon leben kann". Gruppenkurse vom Welpentraining über Basiskurse zu Beschäftigungsangeboten und immer mehr Einzeltraining. Ich wurde zur Spezialistin für Tierschutzhunde und Hunde, die in den meisten Hundeschulen aus dem Rahmen fielen. So veränderte sich über die Jahre nicht nur meine Arbeitsweise und die Angebote in der Hundeschule, sondern auch meine Haltung zu Hundeerziehung und Hundetraining.

 

Denn: Hunde, an denen alle Arten von Trainingsmethoden ausprobiert wurden (und versagt haben), die immer irgendwie schwierig oder besonders bleiben würden, wurden immer mehr.

Meine eigene Hündin war selbst so eine Kandidatin. Ein Hund, der nicht einfach so nebenher mitläuft. 

Meine Zweifel an der Hundebranche, an dem was ich als Hundetrainerin leisten sollte wuchsen. Mit Bauchschmerzen trainierte ich Menschen und ihre Hunde, die ganz offensichtlich kein Verhaltensproblem hatten, sondern ein Haltungsproblem. 

Die Menschen mit ihrer Haltung gegenüber einem hochsozialen Lebewesen, das jetzt bitte in ihr Leben passen und notfalls mit allen Mitteln passend gemacht werden sollte.

Die Hunde mit der Art, wie sie gehalten wurden. Nicht hundegerecht, nicht typgerecht, selten überhaupt gerecht.

 

Meine Ideale als Hundetrainerin wurden auf die Probe gestellt: Was bedeutet es, Menschen und ihren Hunden zu helfen? Fair zu bleiben und den Spagat zwischen einer Dienstleistung und einem Sprachrohr für die Hunde sein zu wollen, zu schaffen? Ab wann machte ich mich zum Handlanger für "Haustier-Konsument*innen" auf Kosten der Hunde? Wie viel Geld darf man in einem helfenden Beruf verlangen, wenn man tausende Euro in Ausbildungen investiert hat, auf eine bald 20-jährige Expertise zurückblicken kann, einerseits sein Leben finanzieren muss und andererseits gerne jedem helfen möchte?

 

Die Art, wie und warum Menschen Hunde halten, hat sich verändert. Ich hatte mich verändert. Meine Arbeit hatte sich verändert.

 

Es war an der Zeit, mich selbst zu hinterfragen:

  1. Warum hatte ich eigentlich selbst einen Hund? 
  2. Was ist meine Aufgabe als Hundeexpertin?
  3. Wo befindet sich meine rote Linie? Löse ich Probleme von Menschen auf Kosten ihrer Hunde?
  4. Wie kann ich Menschen und ihren Hunden dabei helfen, ihr gemeinsames Leben zu genießen?
  5. Gibt es nicht viel mehr Möglichkeiten, Hundehaltung und Hundetraining neu zu gestalten, als die "klassische Hundeschule" mit Kursen und Einzeltraining?

Privat

Am allerliebsten bin ich bei jeder Gelegenheit mit meinem Van unterwegs. Das ermöglicht mir nicht nur viel Freizeit und Abenteuer mit meinem Hund, sondern auch deutschlandweites Arbeiten (Nimm gerne Kontakt mit mir auf).

Meine ganz große Leidenschaft sind Abenteuer in der Natur. Nachts im dunklen Wald oder im Gebirge schlafen, Weitwanderungen oder Alpenüberquerungen fernab der offiziellen Wanderwege? Alles, was draußen stattfindet, eine sportliche Challenge darstellt, ein bisschen gefährlich, gruselig und definitiv aufregend ist und trotzdem auch mit Hund geht, macht mir Spaß. 

Wochenlang alleine in der Natur unterwegs zu sein und den eigenen Hund nicht nur als Sozialhobby, sondern auch als Aufpasser und Wärmflasche an meiner Seite zu haben, hat mir viele (auch kritische) Perspektiven auf die heutige Haltung und den Umgang mit Hunden ermöglicht. Dabei immer wieder auch auf arbeitende Hunde (Herdenschutzhunde, Hütehunde, Jagdhunde, Hofhunde) oder streunende Hunde zu treffen, ist lehrreich und macht demütig, gegenüber dieser spannenden Tierart. 

Wo ich heute bin

Mein Lebensmittelpunkt ist seit 20 Jahren immer noch Frankfurt. Ich arbeite immer noch mit Leidenschaft für Hunde und ihre Menschen.

Mein berufliches Selbstverständnis basiert immer noch auf dem Glücksgefühl, dass mich durchströmt, wenn ich sehe, wie ein Mensch für seinen Hund Gefühle wie Stolz, Freundschaft und Respekt entwickelt und ein mürrischer, trauriger, wütender oder ängstlicher Hund aufblüht.

 

Mein Spezialgebiet ist die Beratung von Menschen, die sich wirklich mit ihrem Hund beschäftigen wollen. Die aufrichtiges Interesse an diesen besonderen Tieren haben und bereit sind, Zeit in diese einzigartige Verbindung zwischen Hund und Mensch zu investieren.

Ich bin überhaupt nicht gut darin, Hunde in eine für sie unpassende Lebenssituation "rein zu trainieren", in der sie zwar irgendwann funktionieren, aber letztendlich einen hohen Preis zahlen.

Ich bin gut darin, individuelle Lösungen zu finden und greife dafür gerne auf Methodenvielfalt zurück. 

Das gilt für die Auswahl unterschiedlicher Trainingsansätze und die Art, wie wir zueinander finden.

 

Ich mag gerne sensible, mürrische, distanzierte, eigenbrödlerische, verrückte, lustige, spezielle, komische Hunde. Offenbar habe ich ein Händchen für Hunde, die nicht ganz so einfach sind und ein bisschen mehr mitbringen, als ihre Rassebeschreibung.

Mischlinge aus dem osteuropäischen Ausland, Ex-Streuner mit unbekannter Vergangenheit und Hunde, die schon mehrere Haushalte verschlissen haben, liegen mir besonders am Herzen. Aber natürlich ist jeder Hund, jeder Typ und jedes Problem(chen) willkommen. Auch über Hunde ohne jedes Problem, mit einfach nur neugierigen und engagierten Menschen erfreuen mein Trainerinnenherz und sind herzlich willkommen.

 

In meiner Arbeit mit Menschen ist mir Fairness, Respekt und Toleranz wichtig. Meine persönliche Toleranz endet jedoch, wenn Menschen anderen Menschen oder ihrem Hund weder Toleranz oder Respekt noch Empathie oder ein Minimum an Interesse entgegen bringen. Die Zusammenarbeit mit Menschen, die einfach nur einen funktionierenden Hund wollen (egal wie), ohne selbst ihren eigenen, hohen Ansprüchen nur ansatzweise zu genügen, lehne ich grundsätzlich ab. (So jemand würde aber auch niiiiimals bis hierhin lesen  🙊)

Ich wünsche mir mehr Respekt vor den Fähigkeiten und Bedürfnissen dieser besonders Haustiere.

Hunden wird in gemeinsamen Aktivitäten oft zu wenig und im Alltag zu viel zugemutet.

Wenn es um problematisches Verhalten geht, ist Hundetraining und Hundeerziehung oft ein Kompromiss. Oft werden Lösungen für den Menschen und faule Kompromisse auf Kosten des Hundes als Trainingserfolg verkauft. 

 

Begriffe wie "rein positiv", "Frustrationstoleranz" und "Grenzen" werden in der Hundeszene methodenübergreifend überstrapaziert.

Ich wünsche mir, dass wir unsere hohen Erwartungen an unsere Hunde häufiger mit unseren eigenen Fähigkeiten abgleichen. Was können wir leisten? Was erwarten wir von einem Tier, dass oftmals "einfach nur mitlaufen soll"? I

 

Ich wünsche mir, dass Grenzen nicht nur für Hunde gelten, sondern auch für Menschen im Umgang und in ihrer grundsätzlichen Haltung gegenüber Hunden.

Und trotz der manchmal schweren Themen wünsch eich mir auch Humor. Mehr und viel davon.

Hundeprofi, Hundetrainer, Ausbildung, Einzeltraining, Mela Hirse

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